Trennkost
Die sogenannte Trennkost bzw. Trennkostdiät wurde im frühen 20. Jahrhundert von dem amerikanischen Arzt Howard Hay entwickelt. Durch das Buch „Fit for Life“ erlebte sie in den 1980er-Jahren auch in Deutschland einen regelrechten Boom.
Hay ging in seinen Überlegungen zur Trennkost davon aus, dass der menschliche Verdauungsapparat Kohlenhydrate und Eiweiß nicht gleichzeitig verdauen kann. Wer beides zur gleichen Zeit isst, führt nach seiner Ansicht seinen Körper in einen Zustand der „Übersäuerung“. Insbesondere gilt dies für unnatürliche Lebensmittel wie weißes Mehl, Brot oder Zucker. Milch ist nach Hays Ansicht zu meiden. Auf dem täglichen Speiseplan sollten Vollkornprodukte, Gemüse und Obst stehen. Wurst und fettes Fleisch gibt es eher selten. Im Internet kann man sich jederzeit eine entsprechende Tabelle kostenlos herunterladen.
Der Autor empfiehlt insgesamt, beim Essen Maß zu halten und auf ausreichende Bewegung zu achten. Wer sich an die Regeln hält, soll nicht nur Gewicht verlieren, sondern auch ein langes Leben ohne die typischen Zivilisationskrankheiten genießen können.
Pro
Maßvoller essen, vor allem bei Fett und Fleisch sparen, reichlich Gemüse, Obst und Vollkornprodukte benutzen, sich viel bewegen – das alles sind Regeln für eine gesündere Lebensweise, die von der Ernährungswissenschaft international schon seit langem empfohlen werden. Es ist also nicht verwunderlich, dass man sich damit besser fühlt und Gewicht verliert.
Contra
Das Konzept der Trennkost beruht auf dem Wissensstand von vor über 100 Jahren. Neuere Forschungen wurden kaum berücksichtigt. Inzwischen weiß man, dass Eiweiß und Kohlehydrate an verschiedenen Stellen im Körpers verdaut werden. Sie behindern sich also nicht gegenseitig bei der Verdauung.
Wer sich auf die Trennkost einlässt, muss während seiner Diät auf beliebte Kombinationen wie Steak mit Bratkartoffeln, Nudeln mit Hackfleischsauce und Brot mit Wurst verzichten. Das Milchverbot kann außerdem zu einem Mangel an Kalzium führen. Bei manchen Varianten droht ein Mangel an Folsäure und Eisen sowie an Mikronährstoffen.
Bewertung der Trennkost
Die Stifung Warentest hat 2005 vier Trennkost-Ratgeber untersucht und alle mit der Note „Mangelhaft“ bewertet. Die Zeitschrift „Ökotest“ bewertete die Trennkost im selben Jahr mit der Note „Gut“.
Weitere Informationen
- 50 Diäten ausführlich beschrieben
- Auf der Startseite: Abnehmen mit Verstand
- Trennkost auf Wikipedia
In diesem Kochbuch hat Ursula Summ 120 leckere Trennkost-Rezepte zusammengestellt. Interessant sind sie durchaus auch für Menschen, die das dahinter stehende Konzept nicht unterschreiben würden. Es gibt übrigens auch viele Rezepte kostenlos im Internet.